Antrag zur Prüfung des Konzepts einer Zweihäusigkeit der Grundschule

Ausbau Grundschule Baiersdorf – Eine Schule, zwei Standorte

Wählen Sie eins der fünf Felder aus, um unsere Argumente für eine Prüfung der Zweihäusigkeit sehen zu können.

Ausbau Grundschule Baiersdorf – Eine Schule, zwei Standorte
Kleine Schule - Große Gemeischaft Gemeinsam Lernen Kürzere Schulwege für alle Kinder Bewusster Umgang mit Freiflächen Bildungsangebote fördern

Kleine Schule – Große Gemeischaft

Kleine Schule – große Gemeinschaft:

*   Der Zusammenhalt kann klassen– und jahrgangsübergreifend intensiver gefördert werden als an großen Schulen.

 

*   Kleinere Sprengelschulen ermöglichen ein familiäres Umfeld, was besonders jüngeren Schüler*innen die Orientierung erleichtert.

 

*   Die Bildungsarbeit kann auf der persönlichen Bindung innerhalb der kleineren Schulfamilie basieren.

Gemeinsam Lernen

Eine Vernetzung beider Standorte, eingebunden in das Ortsgeschehen, bieten große Chancen Kindern vielfältiges Lernen zu ermöglichen.

Kürzere Schulwege für alle Kinder

 

Klimafreundlich:

 

*   Viel mehr Kinder können die Schule zu Fuß schnell und sicher erreichen. 

*   Weniger Bustransfer sowie Bringen und Abholen der Kinder durch Automobilverkehr.

*   Die Verkehrsbelastung wird in der Hut und der Bodenschatzstraße für die Anwohner*innen deutlich entlastet.

 

Bewusster Umgang mit Freiflächen

 

*   Weniger zusätzliche Flächenversiegelung. Die bestehende Infrastruktur ist für den Betrieb eines kleineren Schulgebäudes ausreichend.

*   Vorhandene Strukturen können mit genutzt werden.
Synergien mit der Mittelschule werden möglich.
(z.B. Gemeinsame Nutzung von Mensa, Sporthalle, Fachräume, Parkplätze und Bushaltestellen)

 

Bildungsangebote fördern

Einsparungen der Baukosten ermöglichen einen größeren Spielraum im kommunalen Haushalt für:

*   Gestaltung konkreter und kindbezogener Bildungsarbeit

*   Ausstattung der Schulen

*   Vorhandene Projekte können gezielt mitgetragen werden (z.B. Unterstützung der Lehrkräfte durch FSJler*innen)

Auf Grund des starken Wachstums der Bevölkerung unserer Stadt und des Zuzuges junger Familien sind die Kapazitäten unserer Grundschule nicht mehr ausreichend. Hier besteht ein dringender Handlungsbedarf. Das Ziel der Maßnahmen ist es sicherzustellen, dass unsere Kinder die bestmögliche Schulerziehung erhalten und sich dabei in ihrem Schulumfeld wohl fühlen, denn das ist für das Lernen eine wichtige Voraussetzung.

Zurzeit steht im Stadtrat zum Erreichen dieses Ziels nur der komplette Neubau einer großen (wahrscheinlich vierzügigen) Grundschule im östlichen Randbereich „In der Hut“ zur Debatte.

Im zurückliegenden Wahlkampf wurde von allen Parteien und Gruppierungen, aber auch von vielen Bürger*innen – wie die Ergebnisse des ISEK-Verfahrens zeigen – gefordert, dass bei allen Entscheidungen der Klima- und Umweltschutz sowie der Erhalt der ländlichen Strukturen berücksichtigt werden. Diese Forderungen möchten wir mit der bestmöglichen Schulausbildung unserer Kinder in Einklang bringen.

Aus diesem Grund denkt unsere Fraktion über eine alternative Lösung zur Erweiterung der Grundschulkapazitäten in Baiersdorf an Stelle eines kompletten Neubaus nach. Die Entwicklung der Schülerzahlen bis 2025 zeigen, dass in der Zukunft von einer Vierzügigkeit der Grundschule ausgegangen werden sollte. Diese Entwicklung ermöglicht eine Zweihäusigkeit, d.h. die Aufteilung der Schüler*innen auf zwei Schulstandorte mit je zwei Zügen. Ob diese Standorte gemeinsam von einer Verwaltung geführt werden (1 Schule, 2 Häuser) oder jeder seine eigene Verwaltung bekommt (2 Schulen), kann später diskutiert werden.

Die Zweihäusigkeit hat gegenüber dem kompletten Neubau eine Reihe von Vorteilen, die unbedingt in die Entscheidungsfindung einbezogen werden sollten.

Der Flächenverbrauch am zweiten Standort wird auf Grund des Baus einer kleineren Schule geringer sein. Zudem sind Synergien mit der der Mittelschule durch Nutzung der vorhandenen Strukturen (Sportplatz, Mensa, Sporthalle) möglich. Die Folge ist eine geringere Flächenversiegelung. Außerdem würde die vorhandene Infrastruktur der Verkehrswege die zusätzliche Belastung durch eine nur 2-zügige Schule gerade noch aufnehmen können, sodass ein späterer unumgänglicher Neubau von Straßen, der durch die extreme Verkehrsbelastung durch einen Komplettneubau zu befürchten ist, nicht nötig ist. So wird eine weitere Flächenversiegelung verhindert und einer folgenden Zerstörung der ländlichen Strukturen und der Umwelt entgegengewirkt.

Die Dezentralisierung der Standorte in Ost und West bedeutet für die Kinder aller Stadtteile einen kurzen Schulweg. So kann der Großteil der Schüler*innen die Schule zu Fuß schnell und sicher erreichen. Das macht einen Bustransfer oder einen privaten „Bring- und Holdienst“ durch die Eltern mittels des eigenen PKWs unnötig. Dementsprechend wird sich das Verkehrsaufkommen durch zwei kleine Schulen an beiden Standorten, sowohl in der Bodenschatzstraße, als auch In der Hut deutlich verringern. Dieser Ansatz fördert die Selbstständigkeit der Kinder, die ihren Schulweg alleine bewältigen, und ist außerdem klimafreundlich.

Die vorhandene Grundschule, die erst kürzlich mit viel Geld saniert wurde, könnte weiter genutzt werden. Hier sind auch alle Voraussetzungen für die Umsetzung einer offenen Ganztagesschule vorhanden. Die Einsparungen für Baukosten, die beim Bau einer kleineren neuen Schule und den Wegfall der Kosten für die Umbaumaßnahmen durch die geplante Nachnutzung erzielt werden, ermöglichen der Stadt einen größeren Freiraum an kommunalen Mitteln für die Gestaltung konkreter Kind-bezogener Bildungsarbeit und für die Ausstattung der Schulen. So können Bildungsangebote konkret gefördert werden.

Ein weiteres wichtiges Argument für zwei kleine Schulen bildet das Schlagwort „Kleine Schule –  Große Gemeinschaft“ ab. Der Zusammenhalt kann klassen- und jahrgangsübergreifend in kleineren Schulen intensiver gefördert werden als an großen Schulen. Das steigert das „Wir – Gefühl“ und fördert soziale Bindungen. Kleinere Schulen ermöglichen ein familiäres und überschaubareres Umfeld, das besonders jüngeren Schüler*innen die Orientierung erleichtert und Ängste abbaut. Die Bildungsarbeit und die Betreuung basiert auf einer kleinen Schulfamilie. Dies fördert das „Ankommen“ der Kinder in ihrem neuen Lebensabschnitt als Schulkind und erleichtert es ihnen in die neue Situation und in die neuen Anforderungen hineinzuwachsen.

Die kleinere Schule und die familiäre Atmosphäre fördert so ganzheitliches Lernen auf Basis von Bindung und verbessert die Bildungschancen (“Bildung durch Bindung“).

Auf Basis der vorgebrachten Argumente stellen wir den Antrag, die Option von zwei kleineren Schulstandorten zu prüfen.

Karl-Heinz Roll

Fraktionssprecher

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel